Smartwatches im Alltag - was können die Computer am Handgelenk?

Frau in Fitness-Outfit drückt auf die Smartwatch an ihrem Handgelenk.

Smartwatches sind spätestens seit der Veröffentlichung der Apple Watch jedem ein Begriff. Der Markt bietet mittlerweile unterschiedlichste Modelle diversester Hersteller mit verschiedenen Designs und Funktionen. Allen gemein: die Verbindung zum Smartphone und die Prämisse, das digitale Leben und den Alltag zu erleichtern.

Was kann eine Smartwatch?

Der Markt für Smartwatches wächst kontinuierlich und mittlerweile sind die intelligenten Uhren wahre Allrounder. Zur Standardausstattung gehören beispielsweise:

  • Die Anzeige von Uhrzeit, Wetter und Mitteilungen: Alle Wichtigen Informationen, die normalerweise am Telefon angezeigt werden, werden auf die Smartwatch synchronisiert.
  • Musik abspielen: Mit einem Klick auf die Musik App auf der Smartwatch kann die gesamte Musiksammlung vom Smartphone abgespielt werden.
  • Sprachsteuerung: Eingebaute Mikrofone ermöglichen das Telefonieren sowie Diktieren von Nachrichten.
  • Fitness-Funktionen: Trainingsbewegungen werden erkannt und aufgezeichnet. Mit einigen Smartwatches kann sogar das gesamte Training getrackt werden inklusive Pulsmessung, Laufgeschwindigkeit, Kalorienverbrauch und vielem mehr.
  • GPS-Funktion: Mit dieser Funktion wird das Navigieren mit der Smartwatch oder auch das Speichern von Routen unabhängig vom Smartphone unterstützt. Apps wie Google Maps können dann ohne Probleme auf der Watch verwendet werden.

Diese Funktionen lassen sich jeweils abhängig vom Betriebssystem durch Apps von Drittanbietern erweitern. Dazu zählen beispielsweise digitale Ziffernblätter, Apps, die vor allem im ortsbezogenen Kontext hilfreich sind oder als Zusatzanzeige konzipiert sind, um das Hantieren mit dem Telefon in definierten Situation überflüssig zu machen (Anzeige von Flugtickets, Kundenkarten oder das Bezahlen mittels Barcode,…). Perfekt also, um die Smartwatch im Alltag zu nutzen.

Wear OS, das Betriebssystem von Google und WatchOS von Apple zählen zu den offensten Betriebssystemen und bieten eine Vielzahl an Apps von Drittanbietern an. TizenOS, das Betriebssystem der Samsung-Smartwatches, ist zwar auch ziemlich offen, jedoch nicht so, wie Wear OS. LiteOS, das Betriebssystem von Huawei, hat sein proprietäres System 2021 für Apps von Drittanbietern geöffnet. GarminOS, das Betriebssystem der Sport-Smartwatches, reiht sich als halb-offenes System in der Mitte mit Fokus auf Apps für Sport und Gesundheit ein.

Die Smartwatch ohne Handy nutzen

In der Theorie lassen sich Smartwatches auch ohne Telefon nutzen, allerdings stehen vielleicht nicht alle Funktionen zur Verfügung. Ihr volles Potenzial spielen die Smartwatches also nur in Kombination mit einem gekoppelten Smartphone aus. Es wird empfohlen, die Watch mit einem Gerät zu koppeln, welches dasselbe Betriebssystem unterstützt. WatchOS-Geräte lassen sich nämlich nur mit einem iPhone einrichten und nur sehr eingeschränkt mit einem Android-Gerät nutzen. Anders sieht es bei Wear OS aus, hier gibt es einige Modelle, die sich auch mit dem iPhone nutzen lassen. Andere wiederum sind lediglich mit Android-Geräten kompatibel.

Bei Smartwatches mit SIM-Karten-Slot oder einer eSIM wird das Telefon für Anrufe oder Nachrichten nicht benötigt, jedoch muss ein passender Mobilfunktarif verwendet werden.

Handgelenk mit Smartwatch, die mobile-pocket zeigt, vor lauter physischen Kundenkarten.
© bluesource.at

Wie werden Smartwatches im Alltag genutzt?

Ein schneller Blick genügt, um bei einem eingehenden Anruf den Namen des Anrufers zu erkennen, um dann entweder das Telefon aus der Tasche zu holen oder aufzulegen bzw. stumm zu schalten. Das ist sehr praktisch, wenn das Telefon gerade nicht in Reichweite ist.

Das gleiche Verhalten gilt auch bei Benachrichtigungen jeglicher Art. Ob E-Mails, Messenger-Nachrichten, Kalendererinnerungen etc.: ein kurzer Blick genügt, um die Wichtigkeit einschätzen zu können. Bei Bedarf können Nachrichten direkt auf der Smartwatch gelesen und mit vorgefertigten Textbausteinen oder mittels Sprachbefehl beantwortet werden.

Praktisch sind Smartwatches auch bei der Navigation. Abhängig vom Modell stehen unterschiedliche Navigationsmethoden zur Auswahl. Beispielsweise kann die gesamte Landkarte oder die nächste Navigationsanweisung vom Handy auf der Smartwatch angezeigt werden. Vielleicht erinnert sogar ein kurzes Vibrieren sanft an das nächste Abbiegen. Gerade bei der Fußgängernavigation genügt oft ein flüchtiger Blick auf die Uhr, um weiterhin am vorgegebenen Weg zu bleiben.

Wird die Weiterleitung der Benachrichtigungen auf die Smartwatch nicht auf die relevanten Apps eingeschränkt, kann es schnell nervig werden, wenn ständig etwas am Handgelenk vibriert (sei es auch nur sehr sanft). Richtig auf das eigene Mitteilungsbedürfnis eingestellt, erleichtert sie jedoch gerade in stressigen Situationen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.

Bezahlung mit Bluecode per Smartwatch an der Kasse eines Lebensmittelhändlers.
© bluesource.at

Welche Smartwatch ist die richtige für mich?

Smartwatches sind ein hilfreicher Begleiter im Alltag jedoch sollte man sich vor dem Kauf Gedanken darüber machen, wie man sie verwenden will. Möchte ich den Fokus auf Kommunikation legen, eine Smartwatch mit Whatsapp-Funktion haben oder die Uhr sogar im beruflichen Kontext nutzen? Soll die Uhr als Unterstützung für Training und Gesundheit eingesetzt werden sowie Vitaldaten messen und aufzeichnen können? Hier lohnen sich eine ausgiebige Recherche und das Lesen von Testberichten vorab, sodass die Wahl anschließend die richtige ist.

Wie sieht es aus Sicht der Entwicklung von Apps für Smartwatches aus?

Ein klares Fazit: Der geplante Use-Case muss dafür geeignet sein. Nur dann macht es Sinn, eine App auch aufs Handgelenk zu bringen. Dies geschieht dann wahlweise als Erweiterung einer bestehen mobilen App, oder als App, die speziell für Smartwatches entwickelt wurde.

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